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Was Bist Du Bereit Zu Ertragen?

Wurdest du schon einmal gefragt, was eigentlich deine Ziele mit deinem Pferd sind? Vermutlich schon. Und wenn nicht, dann hat dich sicherlich schon einmal jemand gefragt, was deine Ziele in der Schule, im Studium, in der Arbeit, im Privatleben oder im Leben generell sind. Die üblichsten Antworten lauten z.B. lauter Einser schreiben, in Mindeststudienzeit fertig zu werden, CEO der eigenen Firma zu sein, oder ein Haus, zwei Kinder, ein Ehepartner, etc. Aber hast du dir schon einmal überlegt, was du bereit bist, dafür zu ertragen?

Ziele zu haben bedeutet harte Arbeit – und auch Schmerz

Ohne Ziele wäre das Leben nur halb so schön. Oder? Schau, der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Will er Veränderung? Nein. Läuft doch alles super! Wozu Dinge verändern, wenn doch eh alles passt? Und ganz ehrlich – evolutionstechnisch macht das total Sinn. Wenn eh alles läuft und du am Leben bist, könnte jede Änderung potenzielle Gefahren mit sich bringen. Daher sagt dir dein Gehirn: „Weißt du was? Ich glaube, es ist besser, wir lassen alles so, wie es ist.“ Und das Gehirn hat ja auch recht. Denn wenn man Ziele hat und diese verfolgt, ist das unweigerlich mit Änderungen und Strapazen verbunden. Du musst jetzt keine Qualen leiden, bitte versteh mich nicht falsch! Am besten, ich erkläre dir das anhand eines Beispiels.

Ich will, dass mein Pferd mir frei folgt

Okay. Nehmen wir einmal an, Andi reitet bereits seit 15 Jahren und hat ein eigenes Pferd namens Poco. Beim Reiten passt alles ganz gut, man versteht sich und die gemeinsame Zeit ist ein angenehmer Ausgleich zum Alltag. Aber Andi hätte gerne, dass Poco ihr frei folgt. Doch irgendwie will es nicht funktionieren, egal was sie tut. Dann sucht sie sich eine Trainerin und die Trainerin erklärt ihr dann, dass sie bei den Basics beim Führen anfangen muss. Andi versteht die Welt nicht mehr. Sie reitet doch schon seit 15 Jahren und hat sehr wohl eine Ahnung, wie man ein Pferd führt! Da braucht keine dahergelaufene Trainerin ihr sagen, dass sie ihr Pferd nicht führen kann. Außerdem, sie will das Pferd ja nicht am Strick führen, sondern FREI!! Und Anfängerin ist sie auch keine mehr. Noch dazu sind die Basics ja wohl nur für Anfänger und langweilig. Da stundenlang dran zu arbeiten, darauf hat sie so gar keine Lust. Gefrustet versucht sie selbst ihr Glück, aber es will einfach nicht funktionieren. Irgendwann gibt sie auf und reiht dieses unerreichbare Ziel in die lange Liste ihrer persönlichen Misserfolge ein.
Das Problem bei Andi ist, dass sie nicht bereit war, den Weg auf sich zu nehmen, „langweilige“ Basisarbeit zu machen, um ihrem Ziel näher zu kommen und dieses schlussendlich auch zu erreichen. Sie wollte das Ziel erreichen, jedoch nicht den Weg gehen. So funktioniert es aber leider nicht.

Musst du für jedes Ziel leiden?

Nein. Aber zumindest oft deinen Stolz herunterschlucken, die Ärmel aufkrempeln und sagen: „Okay, ich bin bereit, alles dafür zu geben. Wo fangen wir an?“ Und alles dafür zu geben, kann je nach Ziel sehr unaufwändig (z.B. wenn dein Ziel ist, dass du die C-Dur-Tonleiter am Klavier spielen kannst) oder aber sehr aufwändig sein (z.B. wenn du einen 120km in 24h Trailrun laufen möchtest).
Daher solltest du dir, bevor du dir Ziele mit deinem Pferd steckst, im Klaren darüber sein, was du bereit bist, für die Erreichung dieser Ziele zu geben. Bist du bereit, wochenlang dafür zu üben, an dir selbst zu arbeiten und immer wieder Rückschritte wegzustecken? Bist du bereit, langweilige Arbeit x-mal zu wiederholen, auch wenn keiner dich anfeuert oder klatscht?

Ziele zu haben ist wunderbar. Aber um zu vermeiden, dass du dich selbst frustest, indem du dir andauernd Ziele steckst, die du nie erreichst und somit vor dir selbst als „Versager“ dastehst, musst du dich zuerst fragen, was du bereit bist für die Erreichung dieser Ziele auf dich zu nehmen. Welche Strapazen bist du bereit zu erdulden? Wie viel Schweiß bist du bereit zu geben? Wie viel blödes Gerede bist du bereit zu ignorieren? Und wenn dein Engagement sich mit dem gesteckten Ziel matcht, dann kann ganz viel Magie, Freude und Liebe entstehen. Und die ganzen Tränen, Mühen und Hartnäckigkeit haben sich gelohnt.

Ein Pferd mit Mensch galoppiert an sonnigem Tag am Strand

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